Neue Menschen kennenlernen, erste Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt sammeln, sich selbst entdecken, Freizeitaktivitäten planen, Spaß haben und gleichzeitig etwas Gutes tun!
Durch mein Betheljahr darf ich mit Menschen zusammenarbeiten, zu denen ich so gar keinen Bezug gefunden hätte.
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Name: Janine
Alter: 19
Praxisbereich: Menschen mit Behinderung begleiten - Alltag schenken
Einsatzstelle: Wohngruppe Gabelsbergerstraße – Haus Birke
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Ich habe mich Anfang der 12. Klasse für mein Betheljahr beworben. Zu der Zeit wollte ich anschließend ein Psychologie-Studium machen und die Arbeit mit Menschen mit Behinderung als praktische Erfahrung dafür nutzen. Und trotzdem es dazu letztendlich nicht gekommen ist, war es die perfekte Entscheidung für mich, nach dem Abitur ein Soziales Jahr zu machen. Ich habe mich via Internet darüber informiert, wo man überall ein FSJ machen kann, mich dann aber schnell für das Betheljahr entschieden. Es gab eine sehr große Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten, es war top organisiert und, seien wir mal ehrlich, die Bezahlung ist für ein FSJ wirklich super.
Am Tag meines Vorstellungsgespräches habe ich dann unter Berücksichtigung meiner eigenen Wünsche eine Einsatzstelle angeboten bekommen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht so viel darunter vorstellen, aber nach meinen zwei Hospitationsterminen wusste ich, dass ich die richtige Wohngruppe gefunden hatte und nach mittlerweile 10 Monaten dort, habe ich meine Meinung nicht geändert.
Wir betreuen in zwei Häusern insgesamt ca. 20 Menschen, die zwischen 20 und 40 Jahre alt sind und eine geistige Behinderung oder Lernbehinderung haben. Einige von ihnen haben außerdem noch eine Epilepsie. Unser Büro befindet sich in einem der beiden Häuser, das andere ist nur 1 km entfernt und mit unserem Dienstwagen schnell erreichbar.
Für die Menschen ist die Wohngruppe ihr zu Hause, weshalb die Beziehung und die Atmosphäre oft sehr familiär und gelassen sind. Es gibt einige Routinearbeiten, die auch hauswirtschaftliche Aufgaben, wie Zimmer aufräumen und Wäsche waschen beinhalten. Da es aber das Ziel ist, den Menschen ein Stück Selbstständigkeit zu geben, macht man vieles mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen, wodurch auch diese Arbeit interessant wird. Ich habe keine pflegerischen Tätigkeiten; unsere Aufgabe besteht in diesem Fall eher darin, sie zur Hygiene zu motivieren.
Wir unternehmen viele schöne Sachen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, helfen ihnen diese zu organisieren oder motivieren sie zur Teilnahme. Wir kochen oft zusammen, gehen einkaufen oder mal ins Kino. Gerade am Wochenende kann man schöne Ausflüge unternehmen oder in den Park nebenan gehen und Fußball spielen. Es ist auch genug Zeit dazu, sich einfach mal in die Küche zu setzten und gemeinsam Kaffee zu trinken und zu quatschen.