Meine Arbeit beginnt um 10:00 Uhr. An meinem ersten Tag überraschte mich zunächst das positive Arbeitsklima und ich wurde sofort mit ins Team aufgenommen.
Als Erstes besprechen wir, in der Regel, gemeinsam im Team den restlichen Tagesablauf. Was steht an? Was muss erledigt werden? Wer muss wann abgeholt werden? Anschließend ist meistens noch ein bisschen Zeit, bis das erste Kind abgeholt werden muss. In dieser (noch ruhigen) Zeit beschäftige ich mich mit den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die anfallen. Dazu zählen Gartenarbeiten, Dinge die im Haus erledigt werden müssen, Einkaufen und auch die Bulli-Pflege.
Dann ist es aber auch schon schnell vorbei mit der Ruhe, denn da die meisten Kinder noch auf Grundschulen gehen, haben alle relativ zeitig Schluss.
Ich fahre also meine Runde durch Senne und Umgebung und sammele alle Kinder ein. Anschließend essen wir gemeinsam zu Mittag und nach dem Aufräumen der Küche beginnt die Hausaufgabenzeit, in der wir die Kinder soweit, wie nötig, unterstützen. Sind diese erledigt, beginnt das "Nachmittagsprogramm". Je nach Wetter gehen wir zusammen in den Garten (der meistens fürs Fußballspielen genutzt wird), spielen drinnen Spiele, Lego, Kicker und basteln auch mal etwas zusammen. Gelegentlich fahren wir (wenn es zeitlich geht) auch schwimmen, auf einen näher gelegenen Spielplatz, oder im Winter Eislaufen. Diese Ausflüge zählen immer zu den Highlights für die Kleinen. Ab 17 Uhr fange ich dann an, die Kinder nach Hause zu bringen, womit ich dann in der Regel so gegen 18 Uhr fertig bin, das Haus abschließen und selber nach Hause fahren kann.
Es wurde mir von Anfang an viel Verantwortung übertragen. Zum einen durch die selbstständigen Bulli-Fahrten und zum anderen durch die immer wieder alltäglich auftretenden Konflikte und Auseinandersetzungen mit den Kindern, die mich vor neue Herausforderungen stellten. Durch diese Situationen stärkte sich nach und nach mein Selbstbewusstsein und meine Handlungssicherheit. Mit der Hilfe meiner Kolleginnen und der Erfahrungen, die ich jeden Tag gemacht habe, habe ich schnell, viel dazu gelernt, sowohl im Umgang mit den Kindern, als auch für mich selber, sodass ich eine Menge aus diesem einen Jahr mitnehmen kann.
Jugendhilfe Bethel, Aufnahme- und Clearinggruppe